Früh sind sie dieses Jahr zurück aus Afrika... unsere Schwarzstörche.
Im Gegensatz zum Weißstorch ist der Schwarzstorch ein scheuer Bewohner alter,
geschlossener Wälder, die Still- und Fließgewässer aufweisen.
Anders als sein bekannterer Verwandter, der Weißstorch, lebt der Schwarzstorch
meistens verborgen in alten, aber nicht zu dichten, reich strukturierten Wäldern;
Laubwälder und
Laubmischwälder mit
Lichtungen,
Fließgewässern,
Tümpeln und
Teichen sind sein idealer Lebensraum. Ebenso gehören waldnah gelegene, feuchte,
extensiv genutzte Wiesen zu einem optimalen Schwarzstorchhabitat.
Alte Schwarzstorchreviere liegen fast immer in geschlossenen, meistens über 100
Hektar großen Waldgebieten. Mit der dichteren Besiedelung und dem daraus
resultierenden Mangel an optimalen Brutplätzen wurden in den letzten Jahren auch
Brutansiedelungen in kleinen Waldgebieten, in Einzelfällen sogar in kleinen
Feldgehölzen festgestellt. Schwarzstörche sind sehr empfindlich gegenüber
Störungen und meiden daher weitgehend die Nähe von menschlichen Siedlungen.
Die Nahrung des Schwarzstorches setzt sich in viel höherem Maße als beim
Weißstorch aus Tieren zusammen, die im oder am Wasser leben.
Dabei spielen
Fische und
Rundmäuler die größte Rolle. Daneben werden
auch abhängig vom verfügbaren Angebot
Amphibien und
Wirbellose
erbeutet; der Anteil der
Säugetiere ist im Vergleich zum Weißstorch gering.
Unter den Fischen gehören offenbar
Forellen zur Hauptbeute, gefolgt von
Groppen,
Aalen und während der ersten beiden Fütterungswochen
Elritzen und
Bachschmerlen. Dort, wo
Bachneunauge und
Flussneunauge
in Schwarzstorchhabitaten vorkommen, zählen auch diese Rundmäuler zu
den Beutetieren der Art. Genauere Angaben zu erbeuteten Amphibien
sind kaum vorhanden, es scheint sich jedoch vor allem um
Frösche und
Molche zu handeln, während
Kröten wohl nur bei starker Nahrungsknappheit
angenommen werden. Reptilien, insbesondere junge
Ringelnattern, wurden
selten als Beutetiere festgestellt. Unter den Wirbellosen überwiegen ebenfalls
wassergebundene, zumindest aber feuchtigkeitsliebende Arten, wie v
erschiedene
Schwimmkäfer,
Wasserkäfer und deren
Larvenstadien, sowie in
nicht unbeträchtlichem Ausmaß die Larven verschiedener
Köcherfliegen und
Libellen. Welchen Anteil Säugetiere, insbesondere
Echte Mäuse,
Wühlmäuse
und
Spitzmäuse, an der Nahrung haben, ist nicht genau bekannt. In den
Speiballen sind ihre Reste auf Grund der weitgehend vollständigen Verdauung
der Fisch- und Amphibiennahrung jedoch wahrscheinlich überrepräsentiert.
Nur selten (z. B. bei Mangel an anderer Nahrung) werden Nestlinge anderer
Vögel oder
Aas gefressen. Ferner nimmt der Schwarzstorch regelmäßig
Pflanzen zu sich und verfüttert sie auch an die Jungen.
Hauptsächlich handelt es sich dabei um
Moose und Wasserpflanzen.