Samstag, 2. Juni 2012

Dovrefjell und der Frühling

Das Dovrefjell in Norwegen und der Frühling, das ist so eine Sache!

Wo, wenn nicht hier, setzt einem ein WhiteOut in den Höhenlagen des
Fjells so zu, daß man meint, hier kann etwas Mitte Mai nicht stimmen!
Einen Vorteil hatte das aber... Schnee und Eis waren im festen Zustand
gebunden und so führten die Flüsse Niedrigwasser, was eine Durch-
querung erheblich vereinfachte. Schließlich hatten wir einiges an Gepäck
dabei... inklusive kompletter Filmausrüstung.

Gar nicht so einfach bei solchen Winden eine Filmkamera sicher am Boden
zu "verankern". Da helfen in der Regel nur schwere Holzstative und zum
Glück führten wir eines mit. Das ist zwar kein Leichtgewicht, aber es lohnt sich!

Der Frühling kommt...

auch auf dem Dovrefjell. Und wie er kam, Temperaturen von 20-28 Grad
in den tieferen Lagen... und das für zehn Tage. Kaum zu glauben, aber so
ist das dort oben und ein wenig Glück brauch man ja schließlich auch!
Dort wo der Sturm den Schnee abgetragen hat, explodierte förmlich die
Küchenschellenblüte. Wo man auch hin sah... Küchenschellen.

Der alte Bahnhof Groenbakken direkt an dem Fluss

Driva bei Niedrigwasser. 



Den Aufstieg zum Dovrefjell unternahmen wir von Ämotsdalen aus. Wilde
Flüsse und steile Schluchtenwälder sind kennzeichnend für dieses Tal. Der
Aufstieg bis zur Rückseite des Berges Snoehetta dauert 15 Stunden.



Gold und Granate... nicht die, die explodieren,

sondern Halbedelsteine, fanden wir auf unserem

Weg durch das Ämotsdalen.



Lagerleben beim Aufstieg durch das Ämotsdalen.



Ein Schreihals war dieser Waldwasserläufer, 5 Stunden und fast einen
Sonnenstich hat es mich gekostet, um an 28 Sekunden Filmmaterial
zu gelangen! Es gab keinerlei Deckung und mein Tarnnetz passte auch
nicht so recht in die felsige Uferlandschaft.


Eine erste Begegnung...

mit einigen Moschusochsen. In der Regel waren es Bullen, die Kühe
setzen zu dieser Zeit ihre Kälbchen... meist innerhalb der dichteren
Schluchtenwälder. Sie graben hier für Kuhlen und die Kleinen werden
von der Herde komplett abgeschottet... auch gegen Kameraleute!



Bei der Beobachtung eines Kälbchens



Wegbegleiter...

waren an der Schneegrenze die Schneehühner. Die Hennen konnten
wir kaum ausmachen, sie führten Küken und waren perfekt an ihre
Umwelt angepasst. Bevor wir sie sahen, haben wir bald darauf getreten!

Es sei noch anzumerken das es sich bei den Abbildungen NICHT um
Fotos handelt! Es sind Standbilder aus unseren Filmaufnahmen und die
werden im Interlace-Verfahren angefertigt um ruckelfreie Bewegungen
im Film zu bekommen. Die Qualität dieser Standbilder ist dadurch nicht
so hoch wie von normalen Fotos gewohnt!

1 Kommentar:

  1. Hallo Thomas,
    das hört sich ja nach Schwerstarbeit an, aber gelohnt hat es sich offensichtlich.
    LG Maria

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